Was können Sie sich unter "Speicheldiagnostik" vorstellen?

  1. Messung der Speichelmenge
  2. Messung der Pufferkapazität (pH-Wert)
  3. Messung der Koloniezahl von Lactobacillus
  4. Messung der Kolonierzahl von Streptokokkus mutans

              
Anleitung zur Speicheldiagnostik
    Sekretionsgeschwindigkeit = Speichelfließrate
  1. Patient aufrecht u. entspannt (1 Std.vorher nicht essen, trinken, rauchen)
  2. 30 sec. auf Paraffinpellet kauen und Speichel schlucken
  3. 5 Minuten kauen - Speichel im Meßglas sammeln - Stoppuhr
  4. 5 Min. letztes Mal ausspucken.
    Speichelfließrate (x-ml : 5) =>1 ml/min = normal; <0,7 ml/min = zu niedrig
    Pufferkapazität
  1. Teststreifen auf Purzellin-Tupfer auf das Tray legen.
  2. 1 Tropfen mit Pipette auf Teststreifen (gelbes Feld nach oben)
    Speichel abtropfen lassen, ohne mit der Pipette auf dem Testfeld herumzukratzen,
    Speichel ohne Luftblaseneinschluss aufbringen.
  3. genau 5 Minuten Einwirkzeit - Stoppuhr ;
    bei fleckiger Färbung, ungünstigste Farbe zählt pH-Wert 7 = normal
    CRT-bacteria zur Bestimmung der Anzahl Mutans Streptokokken und Laktobazillen
    im Speichel mit Hilfe jeweils selektiver Nährböden

    Nicht während einer Antibiotikabehandlung(!), sie muß mindestens 14 Tage zurückliegen und 12 Stunden lang keine antibakteriellen Mundspüllösungen verwenden!
    Eine NaHCO3-Tablette auf den Boden des Röhrchens geben.
    Schutzfolien vorsichtig abziehen. Agarflächen nicht berühren.
    Agarträger leicht schräg halten - auf beiden Flächen mit Pipette befeuchten
    überflüssigen Speichel abtropfen lassen
    in Röhrchen zurück und fest verschließen für 2 Tage in den Brutschrank höchstens 4 Tage
    Testtermine Montag-Mittwoch - Besprechung Donnerstag - Freitag
    Auswertung
    Ein Befund ab 100 000 CFU (=colony forming units =Koloniebildende Einheiten)
    Laktobazillen bzw. Mutans Streptokokken pro ml Speichel
    deutet auf ein hohes Kariesrisiko hin.
    Diagnose und Therapieempfehlungen - siehe CRT Faltblatt
Therapeutische Maßnahmen bei Therapeutische Maßnahmen bei
hoher Zahl v.Lactobacillen: niedriger Pufferkapazität (pH-Wert unter 4,5):
    Verzicht auf zu häufige zuckerhaltige Zwischenmahlzeiten
    und Getränke
    Umstellung der Ernährungsgewohnheiten (Zuckerersatzstoffe)
    ständige Fluoriderung der Zähne um Mineralverlust der
    Zahnhartsubstanz
    durch Säurebildung zu verhindern - Gabe von Fluoridpräparat
    Fissurenversiegelung
    Verhinderung der die Puffer-Kapazität des Speichels
    ungünstig beeinflussenden Faktoren
    Reduzierung von zuckerhaltigen Getränken,
    säurehaltigen Nahrungs- und Genußmitteln
    Mineralzufuhr erhöhen
    Fluorlack-Anwendung erhöhen
hoher Zahl v. Streptococcus-Mutans geringer Speichelfließrate:
    (bei Kindern und Jugendlichen,
    bei Erwachsenen mit umfangreichen parodontologischen,
    implantologischen u. prothetischen Maßnahmen,
    beiSchwangeren)
    Chlorhexidindigluconatgabe durch Auftragen des Gels mit Hilfe eines
    individuell angefertigten Silikon-Löffels; Patient füllt jeweils zweimal
    täglich die Löffel (OK und/oder UK) mit Chlorhexidin-Gel und beißt
    jeweils 10 Minuten hinein; Nachteil: keine Depotwirkung!
    Langzeitschutz durch Verbesserung der Mundhygiene (Putztechnik)
    Fluoridierung
    Fissurenversiegelung
    Nahrungsumstellung (Verwendung von Zuckeraustauschstoffen)
    Schwangerschaftsvorsorge (Vermeidung von Schmierinfektion
    mit Strep.mut. auf Kleinkinder)
    Verbesserung der Mundhygiene
    zuckerfreie Kaugummis oder
    Bonbons zur Stimulation
    Fluoridierung durch Lacke
    Verordnung von künstlichem
    Speichel
    Homöopathie
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