Gingivitis - Parodontitis - Parodontose - Zahnhalsdefekte
  1. Gingivitis - Zahnfleischentzündung



    Durch Anlagerung von Bakterien entsteht auf der Zahnoberfläche ein klebriger, stinkender, filzig-schmieriger Belag, die sogenannte Plaque. Sie läßt sich mit der Zahnbürste und speziellen Hilfmitteln für die Zahnzwischenräume entfernen. Nicht entfernte Plaque mineralisiert: innerhalb von 24 Stunden beginnt sich Zahnstein zu bilden, den Sie nicht mehr selbst entfernen können. Die Bakterien der Plaque bilden Giftstoffe, die zur Zahnfleischentzündung (=Gingivitis) führen! Gesundes Zahnfleisch ist blaß-rosa, straff und gestippelt (=wie die Orangenschale!) Entzündet ist das Zahnfleisch, wenn es gerötet ist, speziell die Zahnfleischdreiecke zwischen den Zähnen anschwellen und es entlang des Zahnfleischrandes blutet. Vielleicht merken Sie das selbst noch nicht oder es schmerzt schon. Ihr Zahnarzt oder Ihre Prophylaxehelferin kann Ihnen diese Entzündung zeigen, wenn beim vorsichtigen Tasten in den Zahnfleischfurchen eine Blutung auftritt.

    Wie schaut Plaque und Zahnstein unter dem Mikroskop aus?



  2. Parodontitis - Zahnbettentzündung

    Die Kennzeichen einer Parodontitis sind: Zahnfleischbluten, Zahnfleischschwellung, Zahnstein oberhalb und unterhalb des Zahnfleischrandes, Zahnfleischtaschen von mehr als 3,5 mm Tiefe nach der Vorbehandlung, teilweiser Verlust zahnbefestigender Strukturen, Zahnlockerung. Die straffe Befestigung des Zahnfleisches am Zahn wird zerstört, so daß Bakterien ungehindert in die Tiefe vordringen können, wo sie Zahnbürste und Zahnzwischenraumhilfsmitteln nicht mehr zugänglich sind. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung kommt es schubweise (1/4 jährlich) zu einem starken Abbau des Knochens. Der Zahn hat keinen Halt mehr, wird locker und fällt aus, bzw. ist auch vom Zahnarzt nicht mehr zu retten.
    die linken Pfeile zeigen die gesunde Höhe des Knochens und des Zahnfleischrandes

    die rechte Seite den Zustand nach Gewebeverlust durch
    Entzündung, Überbelastung oder Degeneration
    Das Zahnfleisch mit dem darunterliegenden Knochen weicht zurück.
    Die Zahnhälse werden entblößt.
    Die Nischen werden immer größer.
    Lücken werden sichtbar.

  3. Parodontose - Abbau des Zahnbetts ohne bakterielle Entzündung

    Altersbedingt weicht die Befestigung des Zahnfleischsaums am Zahn vom 20. Lebensjahr an alle 10 Jahre um ca. 1 mm zurück(!) d. h. mit 70 Jahren könnten etwa 5 mm der Wurzeloberfläche sichtbar sein. Dies ist erblich bedingt. Aber auch durch Zahnfehlstellungen, Störungen auf den Zahnkauflächen durch Füllungen, Kronen, Brücken oder Zahnersatz und durch unbewußtes Knirschen mit den Zähnen oder Pressen mit den Muskeln der Zunge und Wange bei Streß und psychischen Belastungen kann das Zahnbett geschädigt werden. Überbelastungen auf den Zahnhalteapparat zeigen sich durch Zahnlockerung mit Knochenabbau ohne Entzündung. Eine umfangreiche Untersuchung und Funktionsanalyse hilft, dieses Problem zu erkennen und Maßnahmen zum Schutz des Kausystems zu ergreifen.

  4. Zahnhalsdefekte - Schäden an der Wurzeloberfläche auf Zahnfleischniveau

    Freiliegende Zahnhälse bestehen aus dem im Vergleich zum Schmelz weicheren Zahnbein (Dentin) An der Dentinoberfläche enden feinste Kanälchen (4 mirkometer = 1/1000 mm Durchmesser, da passen 4 Bakterien nebeneinander durch !), die mit dem Zahnnerv in Verbindung stehen, weshalb diese Flächen sehr empfindlich sein können. Zudem ist Dentin gegenüber chemischen (Säure !) und mechanischen (Zahnputztechnik !) Einflüssen schadenanfälliger als Schmelz, wodurch es zu verschiedenen Defekten am Zahnhals kommen kann.

    Freiliegende Zahnhälse können empfindlich sein, bei süß - sauer - heiß - kalt. Sie sind vielen Angriffen ausgesetzt!

    Bakterielle Beläge am Zahnhals verursachen hier leichter Karies als am Zahnschmelz! Achtung vor Zuckerkonsum! Kann nicht 1/2 Std. nach dem Essen geputzt werden, dann neutralisierende Speisen (Käse, zuckerfreier Kaugummi) am Ende der Mahlzeit zu sich nehmen! Horizontales Schrubben mit einer ungeeigneten Zahnbürste und viel Druck läßt Rillen, Kerben bzw. keilförmige Defekte entstehen und den Zahn schwächen.

    Haben Sie zu viel Kraft?
    Erosionen = flächige Auswaschungen. Am Zahnhals tragen freie Säuren aus der Nahrung (Obst, Säfte, CÖLÄ etc.) flächig die Zahnsubstanz ab!

    An den Innenseiten der Zähne kommen sie z.B. nach häufigem Erbrechen vor! (Bulämie)
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